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Sprachbarrieren

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Version vom 29. März 2012, 21:23 Uhr von Der Esor (Diskussion | Beiträge) (Kurzgeschichten und Novellen)


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Dieser Artikel beinhaltet Kritik und das ist auch so gewollt.
Sprachbarrieren führen zu Übersetzungen, die zum Beispiel aufgrund phonetischer Wortspiele kein passendes deutsches Adäquat erhalten haben, sondern durch - meist wenig sinnvolle - Alternativen ersetzt wurden. Hier findet sich eine (nicht immer ganz ernst zu nehmende) Auflistung.

Dunkler-Turm-Zyklus

Der Zyklus

Die sieben Bände des Dunklen-Turm-Zyklus besitzen Untertitel, welche die Handlung des jeweiligen Romans kurz skizzieren. Im Original fangen alle Untertitel mit der Silbe Re- an, was sich bei wortgetreuer Übersetzung ins Deutsche nicht bewerkstelligen ließ:
  1. Schwarz: Wiederaufnahme (Resumption)
  2. Drei: Erneuerung (Renewal)
  3. Tot: Erlösung (Redemption)
  4. Glas: Rücksicht (Regard)
  5. Wolfsmond: Widerstand (Resistance)
  6. Susannah: Reproduktion (Reproduction)
  7. Der Turm: Reproduktion, Offenbarung, Erlösung, Wiederaufnahme (Reproduction, Revelation, Redemption, Resumption)

Einzelbände

Wann immer jemand dem Ausbilder Cort die Frage warum?, also why? stellte, meinte dieser abfällig: "Why is a crooked letter and can't be made straight" (Kapitel 3/VIII). Dieses Wortspiel basiert auf dem Gleichklang von why und dem Buchstaben Y; also etwa: "Warum/das Y ist ein krummer Buchstabe und kann nicht gerade gebogen werden." Die wörtliche Übersetzung "Warum ist ein krummes Satzzeichen, das nicht gerade gemacht werden kann" ist somit leider sinnfrei.
  1. Der Ticktackmann fragt Jake Chambers, wie er das Instrument nennt, das er am Arm trägt. Jake nennt seine Uhr im Original natürlich "watch", was der Ticktackmann sehr passend findet: "A likely enough name for such; after all, what does a person want with a timepiece but to watch it once in a while?" ("Ein guter Name für ein Gerät, das die Zeit misst, denn was sonst soll man damit machen, als es hin und wieder zu betrachten".) Die zwei Bedeutungen von "watch" ("Armbanduhr" und "beobachten, betrachten") dienen zu diesem Wortspiel. Auf Deutsch wurde zumindest ein Versuch der Annäherung gemacht: "Ein guter Name für ein Gerät, das die Zeit misst, wo sie doch die Ur-Kraft ist."
  2. Der Ticktackmann fragt Jake, ob er ein Nazi sei. Daraufhin fragt Jake sich in seiner ersten Verwirrung, ob dies Ticktacks Art sein könnte herauszufinden, ob er blind ist. Im Englischen nämlich spricht sich "Nazi" wie "not see" ("nicht sehen"); daher Jakes fehlgeleiteter Gedanke "Are you a not-see?" Die erste Übersetzung mit "Not-Sieh" ist etwas gezwungen; später, bei der Neuübersetzung für die Heyne-Reihe, wurde daraus das lautlich ähnlichere "Naht-Seh", nun aber fragt Jake sich nicht mehr, ob dies für blind steht, sondern denkt sich nur, "was das für eine seltsame Bezeichnung sein sollte".
  3. Gegen Ende von tot muss das Ka-tet ein Rätsel von Blaine lösen, um zu überleben: „Ihr müsst meine Pumpe zum Laufen bringen, und meine Pumpe läuft rückwärts.“ Auf einer Kontrolltafel befinden sich 100 nummerierte Knöpfe. Detta findet schließlich die Lösung: Es müssen die Knöpfe aller Primzahlen gedrückt werden, und zwar in umgekehrter Reihenfolge. Der Leser der deutschen Übersetzung fragt sich an dieser Stelle, wie in aller Welt Detta darauf gekommen ist, dass Primzahlen der Schlüssel zur Lösung sind. Die Antwort ergibt sich, wenn man das englische Original betrachtet. Dort heißt das Rätsel „You'll have to prime the pump to get me going, and my pump primes backward“. „to prime“ bedeutet hier soviel wie „anlassen“, ist aber gleichzeitig ein klarer Hinweis auf Primzahlen („prime numbers“). In der überarbeiteten Neuausgabe des Heyne-Verlags aus dem Jahr 2003, stellt Blaine das Rätsel mit anderen Worten: "Ihr müsst meine Pumpe primeln, und meine Pumpe primelt rückwärts. So würde man noch eher auf die Primzahlen kommen, jedoch braucht man hierzu vermutlich eine Menge Phantasie.
  4. Das Rätsel des toten Babys ist für den deutschen Leser etwas fremd anmutend. Doch geht dies im englischsprachigen Raum auf eine mannigfaltige Art von Witzen des Schwarzen Humors zurück.
  1. Oys letzte Worte an den toten Jake Chambers lauten im Original: "I, Ake", und Roland fragt sich, ob sie für "Bye, Jake" oder "I ache" ("es tut mir weh") stehen. Rolands Gedanken fehlen seltsamerweise im Deutschen, obwohl mit Oys Worten "Au, Ake" das Wortspiel zumindest ansatzweise möglich gewesen wäre: "Ciao, Jake" oder "Au, Jake".
  2. Roland zieht Parallelen zwischen Patrick Danvilles Kunst des Zeichnens (the drawing), dem Ziehen (ebenfalls the drawing) und den als Drawers bekannten magischen Orten, die sich in Mittwelt finden. Rolands Gedankengang ist im Deutschen nicht nachvollziehbar.

Romane

B

Brian Lippy verspottet Trooper Eddie Jacubois, weil dessen Nachname klingt wie "Jack-you-boys" (siehe auch Aussprache); deshalb fragt Brian stets: "How many boys did you jack?" Auch wenn jack kein offizielles Wort dafür ist, wird aus dem Zusammenhang klar, dass es wie jemanden einen runterholen gemeint ist. Übersetzt wurde es mit: "Eddie, der Bläser vom Dienst".

D

Teile des Buchs, etwa Kings Tipps zur richtigen Verwendung des englischen Apostrophs oder zahlreiche englischsprachige Wortspiele, sind schlicht unübersetzbar, sodass der deutschen Version ganze Sätze fehlen. Hier ein Beispiel: "In some company it's perfectly all right to prick your finger, but very bad form to finger your prick." (Das Wortspiel wörtlich übersetzt und damit sinnfrei: "In gewisser Gesellschaft ist es völlig in Ordnung, sich in den Finger zu stechen, aber ganz und gar nicht in Ordnung, an seinem Schwanz herumzuspielen.")
  • Neben den Tommyknocker-Versen, tauchen in diesem Buch viele Gedichte, Reime und Wortspiele auf, die den Gedanken der Protagonisten einen ironischen oder sarkastischen Unterton geben sollen. Im Deutschen fallen diese meistens weg und werden nicht mehr als Reime erkannt. Beispiel:
"Call the doctor, call the nurse, Bobbi's bad... and getting worse" / "Bobbi ist krank, wir brauchen einen Arzt, es wird immer schlimmer mit ihr." (Buch I, Kapitel 1/4)
  • Jim Gardener fragt sich, warum er ständig seine Freunde verliert und kommt dabei auf eine elementarere Fragestellung: "Running out of friends? Or running them out? Which is it, Gard?" (Buch I, Kapitel 5/1). Im Deutschen wird dies zwar richtig übersetz: "Freunde verlieren? Oder Freunde vertreiben? Welches von beiden, Gard?", aber das Wortspiel geht dennoch verloren.
  • Ron Cummings sagt über einige Typen mit denen Gard sich während der Sauftour im Stone Country Bar and Grille gestritten hat, es wären wohl Snops aus Mississippi gewesen. Dieser Satz wird im Deutschen vollkommen weggelassen, da Rons absurde Buchstabierung des Staates: "Em-Eye-Double-Ess-Eye-Pee-Pee-Eye" (Pee=pinkeln=P, Eye=Auge=I, MISSIPPI) für den deutschen Leser wenig Sinn ergibt... außer er benutzt die englische Lautsprache und spricht beim Lesen laut mit.
  • Das sechste Kapitel des Buches heißt im Englischen "Gardener on the Rocks": Gard möchte vollkommen verkatert von einem Wellenbrecher in die Flut springen, um Selbstmord zu begehen. Zwar ist die Übersetzung "Gardener auf den Steinen" richtig, aber verliert den Wortwitz: "on the rocks" ist die Art, einen Drink zu mixen, indem man erst die Eiswürfel in das Glas kippt und dann den Alkohol darüber. Es besteht also eine Verbindung zwischen dem betrunkenen Zustand Gardeners und dessen Absicht, sich auf die Steine im Wasser zu stürzen.
  • Johnny Leandro lädt seinen Neffen Tony auf ein Eis ein. Im Original wird konkretisert, dass Johnny den Jungen zu einem Dairy Queen einlädt. Da diese Fast Food-Kette in Deutschland so gut wie unbekannt ist, vereinfachte der Übersetzer hier die Angabe, um mögliches Unverständnis im Vorfeld zu umgehen. In anderen Werken (z.B. in Das letzte Gefecht) wird der Name DQ allerdings widergegeben.
  • Als sich die Jack Sawyer-Gang Black House nähert, erscheint wie aus dem Nichts ein gewaltiger Schwarm Bienen. Da Jack zuvor schon positive Erlebnisse mit diesen Insekten hatte, ist er nicht verängstigt, sondern fühlt sich zuversichtlich. Und die Bienen (Biene ist auf Englisch bee) wecken eine Assoziation mit seiner Mutter, der Schauspielerin Lily Cavanaugh, die man zu Lebzeiten auch die "Queen of B's", also "Königin der B-Movies" - oder im Original auch "Königin der Bienen" (Gleichklang bee / B) nannte. (Im Übrigen ist diese Szene in der Originalausgabe Black House der Schere zum Opfer gefallen und ist absurderweise nur in der deutschen Fassung und dem englischen Hörbuch zu finden; Kapitel 28.)
  • Als Beezer seine Jungs, die Thunder Five, fragt, ob sie mitkommen, um den Polizisten bei der Untersuchung der Leiche Irma Freneaus zu "helfen", steht im deutschen Folgendes: Sie "brummen, grollen und knurren, was offenbar Zustimmung signalisieren soll." Das englische Wortspiel: "The others rumble, mumble, and grumble, apparently in assent" geht dabei leider verloren.
  • Jack warnt seine neuen Freunde vor der Pressekonferenz im letzten Kapitel vor den drei Ps: piss, puke and pass out. "Pissen, kotzen oder umkippen" verliert dabei den humorvollen Unterton.
In Kapitel 11 erfahren wir von dem Fluch, der Cary Rossington traf und ihn langsam in ein Reptil verwandelt (siehe auch Drei Fluchopfer). Der Titel des entsprechenden Kapitels ist ein Wortspiel: The Scales of Justice kann interpretiert werden einerseits als Die Waage der Gerechtigkeit, was auf das Bild der Justizia anspielt, die in ihren Händen Waagschalen hält; zum anderen heißt scales auch Schuppen (im Sinne der Hautkrankheit). Der deutsche Titel Die Schuppen der Wahrheit ist somit eher rätselhaft (dieses Wortspiel fehlt auf der gekürzten Hörbuch-Version).
Jack Sawyer lernt in der Region den Werwolf Wolf kennen und erfährt, dass dessen Rasse sich nicht "wolves" (der reguläre englische Plural) nennt, sondern "wolfs": "Wolfs (never Wolves - when Jack once used the proper plural, Wolf had laughed until tears spurted from the corners of his eyes) were solid, dependable workers, for the most part." (Teil I, Kapitel 17/1) Im Deutschen jedoch steht ganz normal "Wölfe" - obige Klammer wurde komplett weggelassen.
  • Der Satz "They don't call it kicking the habit for nothing, she thought." konnte nicht ins Deutsche übertragen werden. "Kick a habit" (wörtlich: eine Gewohnheit treten; übertragen: eine Gewohnheit abschütteln) ist an dieser Stelle ein Wortspiel, da Andrea Ginnells Entzugserscheinungen mit ungewollten Tritten einhergehen. Im Deutschen wurde daraus: "Dass eine Entwöhnung kein Zuckerschlecken ist, weiß jeder, dachte sie." (Rosa Stenschnuppen, 12)
  • Aus Benny Drakes Spruch "Trick or treat, smell my feet, give me something good to eat." (wörtlich: "Süßes oder Saures, riech meine Füße, gib mir etwas Gutes zu essen.") wird ein komplett anderer Satz: "Hast du nicht Angst, dass die Fenster anlaufen?" (Im Knast, 4)
Königin Sasha schreibt ihrem Sohn Peter das Wort GOD auf eine Schiefertafel und fordert ihn auf, die Buchstaben umzudrehen: DOG. Damit erklärt sie ihm die ambivalente Natur des Menschen, der sowohl eine göttliche Seite als auch eine hündische Seite hat. Das Wortspiel funktioniert allerdings nur im Englischen, weshalb Peter auch die englischen Worte auf die Tafel schreibt.
  1. Duddits leidet am Down-Syndrom und spricht so undeutlich, dass nur seine Mutter und seine Freunde ihn verstehen können. An einer Stelle verwirrt er Owen Underhill, als er im Original sagt: "Onesy ont war." Underhill übersetzt dies verständlicherweise mit "Jonesy wants war" ("Jonesy will Krieg"), Duddits meint aber mit "war" "water". Im Deutschen sagt Duddits: "Onzi will Assa", und Underhill versteht sofort "Wasser", weiß aber jetzt nicht, welches Wasser gemeint ist.
  2. Owen Underhill erfährt, dass seine Nachbarin einen Schlaganfall hatte - einen "stroke". Er versteht aber "stork", deutsch "Storch" und glaubt, sie bekomme ein Baby. Als im Deutschen plötzlich wirklich etwas von einem Storch dasteht, kann der Leser dies nicht begreifen.
  3. Henry Devlin spricht das Wort "neither" (=weder noch) nyther aus, statt neether (wofür Pete Moore ihn als Kind bewundert). Im Deutschen wird dies komplett ignoriert. (Kapitel 5/4)
  4. Mr. Gray fragt Jonesy: "Warum hast du ihn (Richie Grenadeau) getötet?" - woraufhin dieser erwidert: "Haben wir nicht!" Zwar pointiert der Erzähler, dass Jonesy im Plural geantwortet hat, jedoch nicht warum. Im Englischen sind die Anreden "Du", "ihr", und "Sie" gleichermaßen you. Jonesy konnte daher nicht unterscheiden, ob die Frage auf ihn bezogen war oder auf ihn und seine Freunde. So gibt er ungewollt preis, dass auch seine Freunde involviert waren. (Kapitel 14/7)

F

Die letzten Sätze des Originals lauten: Rachel's voice was grating, full of dirt. "Darling," it said. (vgl.: Epilog)
Dabei hat das it im Englischen zwei Bezugsmöglichkeiten: Meint King die Stimme oder will er aussagen, dass Rachel nach ihrer Rückkehr ein Es ist? Diese Zweideutigkeit muss in der Übersetzung verloren gehen. Man entschied sich für: "Liebling", sagte sie.

I

  1. Als Brian Rusk nach Hause kommt, erzählt er seiner Mutter von der neuen Markise am Laden Needful Things: "Guess what? There's an awnin on the new store." Darauf sie: "Who's yawning?" Die Ähnlichkeit zwischen "awning" (Markise) und "yawning" (gähnen) kann nicht übersetzt werden, sodass seine Mutter im Deutschen lediglich die Frage "Was ist los?" stellt.
  2. Leland Gaunt erscheint Brian im Traum; als Brian mehrfach das Wort "but" ("aber") gebraucht, wird Gaunt böse und meint: "I hate that word. Of all the words in the English language, it is easily the worst. I think it's the worst word in any language. You know what a butt is, bush? It's the place shit comes out of." Die ersten Sätze wurden übersetzt, nicht aber der letzte, der wörtlich heißt: "Weißt du, was ein Hintern ist, Kumpel? Das ist der Ort, an dem die Scheiße rauskommt." Der Gleichklang von "but" und "butt" ("Hintern") verhindert eine Übersetzung.

L

  1. Als Lisey Landon das Arbeitszimmer ihres verstorbenen Mannes Scott betritt, quietscht die Tür wie die Tür zu einer Gruft, und Lisey denkt beim Gedanken an eine Gruft: "Welcome to the crypt, little Lisey, we've been dying to meet you". Hier wird auf die Doppelbedeutung von dying angespielt (wörtlich: "wir sind gestorben, um dich zu treffen", aber auch "wir wollten dich schon immer einmal treffen"). Im Deutschen steht nur: "Wir lechzen schon danach, dich kennenzulernen."
  2. Folgende in Klammern stehende Stelle erwies sich als schlicht unübersetzbar und fehlt im Deutschen: "Their married life had become something like the berserk merry-go-round (sort of a pun there, she thought – merry-go-round, marry-go-round) at the end of Alfred Hitchcock's Strangers on a Train." Deutsch: "Ihr Eheleben hatte sich in etwas verwandelt, das dem defekten, sich immer schneller drehenden Karussell am Schluss von Alfred Hitchcocks Der Fremde im Zug ähnelte." Die Klammer spielt an auf den ähnlichen Laut bei merry (wörtlich "fröhlich") und marry ("heiraten").
  3. Officer Joe Alston trägt den Spitznamen "Plug". Sein Kollege erklärt dies mit Joes verbissenem Einsatz beim Football-Spiel: "Auch wenn drei, vier Gegner an ihm hingen, ackerte er sich weiter durch. Daher haben wir ihm den Spitznamen Plug verpasst." Eine schleierhafte Erklärung; nur das Original hilft: "Even with four guys hangin off him, he kept pluggin. So we called him Plug." (Kapitel XVI/7) Die Übersetzung passt - nur ist sie keine Hilfe.

M

  • Der Roman zeigt ein Beispiel, wie eine Wortspiel gut ins Deutsche übertragen werden kann. Die Verbindung zwischen "guts" (Gedärme) und "have guts" (Mut haben) wird sinngemäß neu gestaltet:
"You've got guts," Holloway said slowly." I'll say that. I don't think I ever saw so much guts." - "There will be more guts than anyone ever saw if he pulls the ring," Dunninger said. (Minus 28)
"Ich habe noch nie einen Mann mit soviel Mumm in den Knochen getroffen." - "Hier werden mehr Knochen rumfliegen als wir je gesehen haben, wenn er an dem Zünder da zieht."

P

  1. Alice Maxwell benutzt folgendes Wortspiel: "We can't assume anything," she said restessly, querulously. "My father says assume makes an ass out of you and me. Get it, u and me...". Wörtlich übersetzt: "Mein Vater sagt, dass Mutmaßungen einen Arsch aus dir und mir machen, verstanden? Aus dir und mir...", sprich: Lieber auf Nummer Sicher gehen, statt zu spekulieren. Wortwitz: Das Wort "assume" (dt. annehmen, mutmaßen) kann in die drei Worte: ass-u-me (Arsch-du-ich) aufgespalten werden. Dieses Wortspiel macht im Deutschen natürlich wenig Sinn, daher wurde hier ganz frei übersetzt: "Wir dürfen nichts annehmen", unterbrach Alice ihn unruhig, gereizt. "Hoffen und harren hält manchen zum Narren", sagt mein Vater immer."
  2. Als die Rede ist von den Sprintern, die wie die Verrückten durch die teils verstopften Straßen fahren, denkt Clayton Riddell: "Clay imagined their course as a series of jerks ... but then, most of the sprinters were jerks." (Teil 4, Kapitel 10) Die Doppelbedeutung des Wortes "jerk" als "Ruck" und "Schwachkopf" konnte nicht nachgeahmt werden: "Clay stellte sich ihren Weg als eine Folge von holperigen Etappen vor ... aber die meisten Sprinter waren ohnehin Schwachköpfe."

S

Mike Noonans verstorbene Frau Jo beeinflusst nach ihrem Tod die Gedanken ihres Mannes und versteckt in seinem neusten Roman Hinweise, die dieser unterbewusst niederschreibt. Endlich findet er heraus, dass Jo will, dass er nach Plastikeulen sucht, die sie einst erworben hat; wo die zu finden sind, lässt der Name einer der Charaktere erraten: Towle Underwood = "owl + under + wood", also "Eule unter Holz". Die folgende Stelle muss dem deutschen Leser aber rätselhaft bleiben: "Steffies Mann hieß Towle Underwood - das war nicht schlecht, zwei zum Preis von einem. Eulen unter dem Atelier."
In diesem Roman wird auf den Gleichklang von Wörtern angespielt, die sich im Deutschen nicht ähneln.
  1. Als am Anfang des Romans Stuart Ullman der Torrance-Familie das Hotel zeigt, spricht er von suits (Suiten), was Danny als sweets (Süßigkeiten) versteht. In der Übersetzung geht dies zwangsläufig verloren, aus 'They were all sweets up here, Mr. Ullman said, although Danny didn't see any candy.' wurde 'Es seien alles Suiten, sagte Mr. Ullman.'
  2. In seinen Träumen vom Roque-Hammer träumt Danny immer Roque-stroke-Roque-stroke; das korrekt übersetzte Roque-Schlag-Roque-Schlag kann dies nicht nachmachen.
  3. Wenn Danny im Englischen von redrum spricht, erscheint ihm im Deutschen das Wort DROM, mit dem die Verwechslungen des Romans nicht nachgemacht werden können (siehe dort).
  4. Als Jack Torrance schließlich wieder dem Alkohol verfällt, bestellt er sich bei Lloyd einen Martini; ein Wort, das ähnlich klingt wie 'martian', also 'Marsmensch'. Im Original sagt er: 'One large martian, if you please. They've landed somewhere in the world, Lloyd.' (wörtlich: 'Ein großer Marsmensch, bitte sehr. Sie sind irgendwo auf der Welt gelandet, Lloyd.') Übersetzt wurde dies jedoch mit: 'Einen großen Martini bitte. Die Martinis sind gelandet. Irgendwo auf der Welt, Lloyd.' (???)
Barton Dawes ist überzeugt, dass sein ehemaliger Mitarbeiter Vinnie in seinem neuen Job nichts Weiter ist als ein "gofer". Im Original ist das ein scherzhaftes Wort, das die Worte "go for" imitieren soll: "It's a person who does errands. (...) Gofer coffee, gofer Danish, gofer a walk around the block." Im Deutschen wurde der Begriff "Gofer" als Bezeichnung einfach stehen gelassen, der Rest des Textes aber normal übersetzt, woraus der deutsche Leser nicht schlau werden kann.

W

In der Englischen Fassung Kapitel 8, Abschnitt 2 wird auf den US-Vizepräsidenten Dick Cheney angespielt: "the short answer appeared to have W for a middle initial and a dick for a Vice President" - in der Deutschen Version wird "dick" wörtlich mit "Schwanz" übersetzt und verliert somit völlig an Bedeutung.

Kurzgeschichten und Novellen

1

Hier war ein ganzer Abschnitt schlicht unübersetzbar und fehlt somit im Deutschen. Als Mike Enslin das Zimmer 1408 betritt, verliert er zunehmend den Bezug zur Realität, was sich auch auf seiner Tonbandaufnahme niederschlägt. Als er dort rein diktiert: "He [ Olin ] set out to give me the heebie-jeebies" (dt.: "Er hat's darauf angelegt, mir Angst einzujagen"), verstört ihn auf einmal der Ausdruck "heebie-jeebies" (etwa: "Schiss") und er denkt im Original darüber nach, ob dies nicht latent rassistisch ist: "Was 'heebie-jeebies' short for Hebrew jeebies? But that was ridiculous. That would be 'Hebrew-jeebrews', a phrase which was meaningless." ("Hebrew" = "Hebräer")

A

Jean Parker erzählt ihrem Sohn Alan, man solle solche Leute wie den Sozialarbeiter lieber Sozialarmleuchter nennen. Im Original ist dieser Vergleich noch etwas treffender und stichiger: Sie meint ADC steht nicht für "Aid to Dependent Children" (etwa: Hilfe für bedürftige Kinder), sondern für "Awful Damn Crapheads" (etwa: Schreckliche Verdammte Scheißköpfe).

D

Sam Peebles träumt von Rotkäppchen, das sich abrupt in ihn selbst verwandelt. Im Original wird Rotkäppchen, "Little Red Riding Hood", zu "Little White Walking Sam"; als dieser brutal vergewaltigt wird, nennt er sich selbst "Little Red Bleeding Sam", bei seiner Flucht erst "Little White Crawling Sam", dann "Little White Running Sam". Diese verschiedenen Wortspiele konnte der Übersetzer nur bedingt nachahmen; "Little White Walking Sam" wurde zu "Weißsamchen", "Little Red Bleeding Sam" zu "Blutsamchen" – danach aber war kein annäherndes Wortspiel mehr möglich und der Übersetzer blieb bei "Weißsamchen".
Ein Kritiker des Horror-Schriftstellers Richard Kinnell nennt sein Haus: "The House that Gore Built ... not meaning the former vice president of the United States." Gore ist natürlich sowohl der Nachname des Ex-Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten, aber auch ein vor allem im Horror-Genre gebrauchtes Wort für "Blut". Dieses Wortspiel musste entfallen; im Deutschen ist Kinnells Haus "das Haus, auf Schmutz und Schund gebaut" - ohne weiteren Zusatz.

H

Maddie Pace bekämpft ihren zu einem Zombie gewordenen Ehemann Jack und hackt ihn in Stücke. Noch immer liebt sie ihn und wünscht ihm: "Rest in peace" (Ruhe in Frieden); dann sagt ihr eine innere Stimme jedoch, dass sie lieber sagen sollte: "rest in pieces" (Ruhe in Stücken), was sie zum Weinen bringt. Dieser Witz, der auf dem Gleichlaut von "peace" und "piece" basiert, kann nicht übertragen werden.
Stokely Jones III. wird auch "Ratz-fatz" genannt - im Original heißt er jedoch "Rip-rip". Dies ist es, was er vor sich hinmurmelt, wenn er sich mit seinen Krücken voran quält, laut Pete Riley "articulating what he'd like to do to the whole walking bunch of us." (Novelle 2, Kapitel 4) Dies wurde zwar wörtlich übersetzt (Er wollte "zum Ausdruck bringen, was er am liebsten mit unserer ganzen einherschlendernden Truppe machen würde"), gibt im Deutschen aber keinerlei Sinn. Im Englischen steht das RIP freilich für Rest In Peace (Ruhe in Frieden) und wird gleich in der Bedeutung "vermassakrieren" verstanden.

I

Die Doppelbedeutung des englischen Titels A Very Tight Place geht verloren. Dieser Titel wird in der Geschichte mehrfach in der Bedeutung "in der Klemme stecken" gebraucht, doch als Curtis Johnson in ein mobiles Toilettenhäuschen gesperrt wird, denkt er sich, dass diese Redewendung für ihn nun ganz neue Dimensionen angenommen hat, da der englische Ausdruck wörtlich "in einem sehr engen Ort" heißt.

L

Albert Kaussner stellt nach dem Sprung durch die Zeit, mit dem die Passagiere des Flugs 29 klarkommen müssen, bissig fest, dass manche physischen Gegebenheiten noch immer zutreffen und meint: "Don't forget gravity. The earth still sucks." (Kapitel 6/4) Die Doppelbedeutung von "to suck", nämlich "anziehen", aber auch "beschissen sein" muss im Deutschen verloren gehen. Hier steht: "Vergessen Sie die Schwerkraft nicht. Die Erde zieht immer noch nach unten."
Der Wortwitz des englischen Originals kann mit dem Schimpfwort "Spinnerlucy" für die Katze Lucy nicht nachgemacht werden. Im Original nennt Lulu die Katze "Screwlucy", was einen doppelten Wortwitz beinhaltet:
  1. Das Englische kennt wie das Deutsche die Redewendung "eine Schraube locker haben": "to have a screw loose"; die letzten beiden Wörter klingen fast exakt wie Screwlucy und passen gut, da Lulu wegen der typischen Katzenanfälle glaubt, Lucy habe eine Schraube locker.
  2. Das Verb "to screw", deutsch "schrauben", hat die Nebenbedeutung "bumsen" und wird in Flüchen im Sinne von "Scheiß auf ..." verwendet. Somit kann Screwlucy auch als "Scheiß auf Lucy" interpretiert werden.

N

  1. Als Ted Brautigan Bobby Garfield bittet, nach den Niederen Männern (orig.: low men) Ausschau zu halten, erinnert Bobby das, was er da versteht, an ein chinesisches Gericht: "'Lo mein?' It was what his mother ordered on the occasions when they went out to Sing Lu's on Barnum Avenue." Der Übersetzer entschied, das Missverständnis nicht auf phonetischer, sondern auf semantischer Ebene anzusiedeln und Bobby interpretiert das Wort "niedere" im Deutschen falsch: "'Nach kleinen Männern in gelben Mänteln?', fragte er verblüfft. Vor seinem geistigen Auge tauchten lauter gelbgewandete Zwerge auf."
  2. Elizabeth Garfield verdächtigt Ted, Carol Gerber und ihren eigenen Sohn sexuell belästigt zu haben. Als Ted sich von Bobby verabschiedet, sagt er: "I have enjoyed meeting you and knowing you." ("Es war mir eine Freude, dich getroffen und kennengelernt zu haben.") Das kommentiert Liz mit einem schnaubenden: "Kennengelernt!" Im Deutschen funktioniert das nicht, im Englischen schon, kann doch to know somebody eine altertümliche, oft noch in der Bibel anzutreffende Art und Weise sein, den Beischlaf zu paraphrasieren: "Adam erkannte Eva".

U

Im Englischen wird die erste Silbe von homage wie das HOM in HOMburg gesprochen, deswegen fällt Clyde Umney auf, dass Samuel Landry es falsch ausspricht, denn er reimt die Vorsilbe auf das englische Wort Rome. Nur hat die vorgenommene wörtliche Übersetzung keinen Sinn mehr, wenn Clyde bemerkt, dass Landry die Silbe in Hommage auf Rom reimt - da das im Deutschen ja so ist!

Z

Im englischen Original nennt Pop Merrill die Schwestern Eleusippus und Meleusippus Pus Sisters (wörtlich: "Eiter-Schwestern"), da beide Vornamen auf -pus enden. Im Deutschen geht dieses Wortspiel verloren, und für den Leser erschließt sich nicht, warum Merrill die Beiden Schwestern Ekel nennt.
Der Originaltitel Dedication hat zwei Bedeutungen: "Zueignung/Widmung" (etwa in einem Buch) und "Hingabe". Als Peter Rosewall seiner Mutter Martha sein erstes Buch widmet, muss Martha ironisch lächeln, weil nur sie selbst weiß, welche Opfer sie für den Erfolg ihres Sohnes gebracht hat. Zu ihrer Freundin Darcy sagt sie: "If you want to know what that word dedication really means, I think you have to ask a mother." Da die deutsche Übersetzung nur die erste Bedeutung einschließt, wird ihre Ironie nicht klar: "Wenn du wissen willst, was das Wort Zueignung wirklich bedeutet, musst du eine Mutter fragen." Martha meint hier natürlich ihre Hingabe für ihren Sohn.