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Colorado Kid: Inhaltsangabe: Unterschied zwischen den Versionen

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:Es ist ein seltsames Dreigespann, das da im August [[Ereignisse im Stephen King Universum im Jahr 2005|2005]] auf der Insel Moose-Lookit Island ([[Maine]]) in einem Café sitzt: Die 22-jährige [[Stephanie McCann]] ist Praktikantin am ''Weekly Islander'', [[Vince Teague]] und [[Dave Bowie]] dessen einzige Belegschaft – Dave ist 65, Vince gleich 90 Jahre alt. Gerade haben die beiden Herren einen Journalisten aus [[Boston]] abgewimmelt, der eine Serie über ungelöste Rätsel [[Neuengland]]s schreiben möchte.
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:Es ist ein seltsames Dreigespann, das da im August [[Ereignisse im Stephen King Universum im Jahr 2005|2005]] auf der Insel Moose-Lookit Island ([[Maine]]) in einem Café sitzt: Die 22-jährige [[Stephanie McCann]] ist Praktikantin am ''Weekly Islander'', [[Vince Teague]] und [[Dave Bowie]] dessen einzige Belegschaft – Dave ist 65, Vince gleich 90 Jahre alt. Gerade haben die beiden Herren [[Mr. Hanratty|einen Journalisten]] aus [[Boston]] abgewimmelt, der eine Serie über ungelöste Rätsel [[Neuengland]]s schreiben möchte.
:Die aus Cincinnati stammende Stephanie (anfangs hatte sie starke Schwierigkeiten mit dem hiesigen Dialekt) ist bei den beiden Herrschaften stets im "Unterricht" – doch dies genießen beide Seiten; Stephanie will lernen, Vince und Dave gerne ihre Erfahrung mit ihr teilen. Gerade findet eine Lektion in Nächstenliebe statt: Der Journalist hat 100 Dollar liegen lassen, offenbar in der Annahme, das Essen – Hummer – sei derart teuer, nicht bedenkend, dass hier, auf der Insel, Hummer zum Alltag gehört. Somit zahlte er unwissentlich 40 Dollar zuviel ... und Vince gelingt es, dieses Geld der seines Erachtens bedürftigen Kellnerin unbemerkt in die Kitteltasche zu stecken.
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:Die aus Cincinnati stammende Stephanie (anfangs hatte sie starke Schwierigkeiten mit dem hiesigen Dialekt) ist bei den beiden Herrschaften stets im "Unterricht" – doch dies genießen beide Seiten; Stephanie will lernen, Vince und Dave gerne ihre Erfahrung mit ihr teilen. Gerade findet eine Lektion in Nächstenliebe statt: Der Journalist hat 100 Dollar liegen lassen, offenbar in der Annahme, das Essen – Hummer – sei derart teuer, nicht bedenkend, dass hier, auf der Insel, Hummer zum Alltag gehört. Somit zahlte er unwissentlich 40 Dollar zuviel ... und Vince gelingt es, dieses Geld der seines Erachtens bedürftigen Kellnerin [[Helen Hafner|Helen]] unbemerkt in die Kitteltasche zu stecken.
 
:Anfangs war Stephanie abgeschreckt vom hier immer in der Luft liegenden Fischgeruch, den sie aber schnell sogar zu lieben lernt, ebenso ist die Aussicht auf die Küste Maines eine Wucht. Bei ihrer Ankunft wartete ein frustrierend kleiner Schreibtisch auf sie; da sie ihre Kunst-Kolumne jedoch sehr erfolgreich umsetzte, ist sie diesbezüglich schon aufgestiegen – ihr derzeitiger Schreibtisch ist ihr fast schon zu groß. Mittlerweile kann sie sich gar nicht mehr vorstellen, im Oktober wieder zurück nach Cincinnati zu gehen. Dies aber hängt von ihren beiden Gesprächspartnern ab – wenn diese sie hier behalten wollen, wird sie wohl zusagen.
 
:Anfangs war Stephanie abgeschreckt vom hier immer in der Luft liegenden Fischgeruch, den sie aber schnell sogar zu lieben lernt, ebenso ist die Aussicht auf die Küste Maines eine Wucht. Bei ihrer Ankunft wartete ein frustrierend kleiner Schreibtisch auf sie; da sie ihre Kunst-Kolumne jedoch sehr erfolgreich umsetzte, ist sie diesbezüglich schon aufgestiegen – ihr derzeitiger Schreibtisch ist ihr fast schon zu groß. Mittlerweile kann sie sich gar nicht mehr vorstellen, im Oktober wieder zurück nach Cincinnati zu gehen. Dies aber hängt von ihren beiden Gesprächspartnern ab – wenn diese sie hier behalten wollen, wird sie wohl zusagen.
 
:Wieder zurück im Büro wundert Stephanie sich darüber, dass es in den 50 Jahren, die Vince und Dave schon für den ''Weekly Islander'' arbeiten, nur so wenige ungelöste Rätsel gab – doch darüber können die beiden nur lachen; offenbar haben sie dem Bostoner Journalisten doch etwas vorenthalten.
 
:Wieder zurück im Büro wundert Stephanie sich darüber, dass es in den 50 Jahren, die Vince und Dave schon für den ''Weekly Islander'' arbeiten, nur so wenige ungelöste Rätsel gab – doch darüber können die beiden nur lachen; offenbar haben sie dem Bostoner Journalisten doch etwas vorenthalten.

Version vom 27. April 2011, 22:13 Uhr

Inhaltsangabe zu Colorado Kid

Stephen Kings Novelle Colorado Kid ist unterteilt in 18 Kapitel.

Kapitel 1 – 4

Das Originalhörbuch
Es ist ein seltsames Dreigespann, das da im August 2005 auf der Insel Moose-Lookit Island (Maine) in einem Café sitzt: Die 22-jährige Stephanie McCann ist Praktikantin am Weekly Islander, Vince Teague und Dave Bowie dessen einzige Belegschaft – Dave ist 65, Vince gleich 90 Jahre alt. Gerade haben die beiden Herren einen Journalisten aus Boston abgewimmelt, der eine Serie über ungelöste Rätsel Neuenglands schreiben möchte.
Die aus Cincinnati stammende Stephanie (anfangs hatte sie starke Schwierigkeiten mit dem hiesigen Dialekt) ist bei den beiden Herrschaften stets im "Unterricht" – doch dies genießen beide Seiten; Stephanie will lernen, Vince und Dave gerne ihre Erfahrung mit ihr teilen. Gerade findet eine Lektion in Nächstenliebe statt: Der Journalist hat 100 Dollar liegen lassen, offenbar in der Annahme, das Essen – Hummer – sei derart teuer, nicht bedenkend, dass hier, auf der Insel, Hummer zum Alltag gehört. Somit zahlte er unwissentlich 40 Dollar zuviel ... und Vince gelingt es, dieses Geld der seines Erachtens bedürftigen Kellnerin Helen unbemerkt in die Kitteltasche zu stecken.
Anfangs war Stephanie abgeschreckt vom hier immer in der Luft liegenden Fischgeruch, den sie aber schnell sogar zu lieben lernt, ebenso ist die Aussicht auf die Küste Maines eine Wucht. Bei ihrer Ankunft wartete ein frustrierend kleiner Schreibtisch auf sie; da sie ihre Kunst-Kolumne jedoch sehr erfolgreich umsetzte, ist sie diesbezüglich schon aufgestiegen – ihr derzeitiger Schreibtisch ist ihr fast schon zu groß. Mittlerweile kann sie sich gar nicht mehr vorstellen, im Oktober wieder zurück nach Cincinnati zu gehen. Dies aber hängt von ihren beiden Gesprächspartnern ab – wenn diese sie hier behalten wollen, wird sie wohl zusagen.
Wieder zurück im Büro wundert Stephanie sich darüber, dass es in den 50 Jahren, die Vince und Dave schon für den Weekly Islander arbeiten, nur so wenige ungelöste Rätsel gab – doch darüber können die beiden nur lachen; offenbar haben sie dem Bostoner Journalisten doch etwas vorenthalten.
Gut, ein paar Geschichten haben sie mit ihm geteilt: von dem Geisterschiff, das hier in den 20er Jahren einlief, von gespenstischen UFO-Lichtern, von einem Picknick, bei dem mehrere Leute vergiftet wurden – doch sie konnten erkennen, dass der Journalist diese Storys bereits kannte und deshalb die frühere Fähre nahm. Stephanie gegenüber wollen Vince und Dave auspacken und ihr vom Colorado Kid erzählen.
Doch Stephanie muss dafür "arbeiten": Es wird nicht eine einfache Erzählung; erst einmal muss Stephanie ihren journalistischen Spürsinn schärfen und die Frage beantworten, weshalb diese anderen Geschichten immer wieder einmal ans Tageslicht gekramt werden. Etwas unterstützt von Dave und Vince kommt sie darauf: Alle Storys haben gemeinsam, dass immer nur ein unbekanntes Element da ist, das man irgendwie – und wenn auch noch so hanebüchen – erklären kann: Ein Geisterschiff? Waren wohl Piraten am Werk. Lichter am Himmel? Vielleicht Wetterphänomene. Die Leute, die bei einem Picknick mit Eistee vergiftet wurden? Höchstwahrscheinlich ein Beziehungsdrama, bei dem sich die Unglückliche selbst das Leben nahm und ihren Ex-Liebhaber sowie vier Unschuldige mit in den Tod riss.
Aber das Colorado Kid ist ein besonderer Fall, denn hier gibt es nur unbekannte Faktoren und keine echte Geschichte. Dies ist ein Grund, warum sie dem Journalisten gegenüber davon nichts sagten. Weiterhin hätte der die Geschichte nur aufgeblasen und entstellt ... und am wichtigsten: Das ist ihr "Baby", sie sind nicht bereit, es mit einem dahergelaufenen Bostoner zu teilen – wohl aber jetzt mit Stephanie.

Kapitel 5 – 8

Eine der illustrierten Sonderausgaben
Dave beginnt mit der Geschichte, die sich 1980 abspielte. Er fängt an mit den Jugendlichen Johnny Gravlin und Nancy Arnault, die eines Tages im April jenen Mann am Strand Hammock Beach finden: Er lehnt gegen einen Papierkorb und schläft nicht nur, wie sie erst dachten ... Der Typ, der trotz der geringen Temperaturen nur eine Anzugshose und ein weißes Hemd trägt, ist tot, und als Johnny ihn sanft anstupst, kippt er leblos zur Seite.
Als Nancy daraufhin fast hysterisch wird, richtet Johnny ihn wieder auf. Er stellt fest, dass dem Fremden eine Zigarettenschachtel aus dem Hemd gerutscht ist und steckt sie wieder rein. Zu spät wird ihm klar, dass er gerade seine Fingerabdrücke hinterlassen hat – doch als er die Polizei einschaltet, gesteht er das umgehend und es wird ihm nie ein Strick daraus gedreht (im Gegenteil ist dieser Johnny derzeit Bürgermeister der Insel).
George Wournos, damals Wachtmeister, informiert gleich Vince; deshalb hat er Informationen aus erster Hand. Wournos will ihn dabeihaben, um von Anfang an Gerüchten vorzubeugen und nur harte Fakten zu liefern. Vince ist auch ganz aufgeregt, merkt aber schnell, dass er da keinen druckbaren Bericht in der Hand hat: "Das sind zu viele Wellen. Die machen seekrank."
Der Allgemeinarzt Robinson untersucht den Toten, den er auf um die 30, maximal 35 Jahre alt schätzt, provisorisch und glaubt, er sei gegen zwei Uhr nachts gestorben. Er untersucht dessen erstarrte Hand, an der Sand klebt und die so aussieht, als hätte der Mann kurz vor dem Tod noch etwas festgehalten ... und als er sich den Hals des Verstorbenen genauer anschaut, stellt er fest, dass dieser angeschwollen aussieht. Mit Hilfe von Vince und George nimmt er sich die Kehle des Toten vor: Vince und George leuchten hinein – und Robinson sieht das Stück Fleisch. Der Mann ist offensichtlich erstickt.
Doch selbst diese Todesursache ist nicht ganz klar, wird man später doch feststellen, dass das Fleisch – ein Stück Steak – nicht hauptverantwortlich ist, denn der Tote hatte auch einen Schlaganfall. Was davon was auslöste, muss ungeklärt bleiben, auch wenn schließlich Tod durch Ersticken auf dem Totenschein stehen wird.
Schließlich nehmen sich zwei Beamten der Staatspolizei des Falls an, doch wirklich im Gedächtnis bleibt Dave, der mittlerweile auch zum Strand gekommen ist, der junge Praktikant Paul Devane. Er hat sicherlich Talent, doch wird es völlig verschwendet, da er von den Beamten zum Kaffeeholer degradiert wird und sie ihm keinerlei Ausbildung angedeihen lassen. Immerhin werden ihm die persönlichen Habseligkeiten des Toten anvertraut – zumindest, was die Bürokratie betrifft; Devane wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass er die Sachen im Plastikbeutel zu lassen hat.
Doch Dave deutet bereits an, dass Devane dagegen verstoßen wird – und dass er es sein wird, der dafür sorgen wird, dass das Colorado Kid überhaupt identifiziert wird.

Kapitel 9 – 14

Taschenbuchausgabe von Heyne
Die Autopsie, bei der Vince als Fotograf dabei ist, ergibt das Resultat des Tods durch Ersticken, weiterhin kann man feststellen, dass der Tote am Vorabend Fish and Chips zu sich nahm. Daraufhin fährt Vince mit einem Schnappschuss des Toten zu verschiedenen Restaurants in der Gegend und landet einen Treffer: Eine Kellnerin erkennt den Fremden und kann aussagen, dass er in ihrem Restaurant noch eine grüne Jacke trug – diese wird aber niemals gefunden.
Stephanie platzt vor Fragen: Warum etwa wurden nicht einfach seine Fingerabdrücke zur Identifizierung herangezogen? Die beiden weisen sie darauf hin, dass sie hier von 1980 sprechen – man hätte die Fingerabdrücke abgleichen können, wenn man eine ungefähre Ahnung gehabt hätte mit wem. Vor der Geburt des Internets aber wäre eine Abgleichung mit allen Abdrücken schlicht unmöglich gewesen.
Es ist unheimlich: Obwohl verschiedene Zeitungen den Schnappschuss drucken, meldet sich kein Angehöriger des Unbekannten, sodass man im November, sieben Monate nach seinem Fund, nichts Anderes tun kann als die Leiche zu bestatten.
Aber Devane ist ja auch noch da. Ganze 16 Monate nach der Entdeckung der Leiche gesteht dieser Dave gegenüber telefonisch, dass er damals doch einen Blick auf die Habseligkeiten des Toten geworfen hat, unter anderem auf die Zigarettenpackung. Und da fällt es Stephanie wie Schuppen von den Augen: In den USA hat jede solche Packung eine Steuermarke des Staates, wo sie gekauft wurde.
Was die Habseligkeiten des Fremden betrifft, gibt es nicht viel Aufregendes zu berichten: keine Brieftasche, somit keine Identifizierungsmöglichkeit; eine russische Münze, eine Packung Zigaretten, aus der zwei fehlen, ein angerissenes Streichholzbriefchen mit nur einem benutzten Streichholz ... Und trotzdem: Schließlich wird das Colorado Kid als James Cogan identifiziert.
Devane ruft Dave an, weil er nicht weiß, wer sich sonst noch für diesen alten Fall interessieren könnte. Nun muss Dave delikat vorgehen, will er der Polizei doch nicht (die Wahrheit) unterstellen, sie seien bei ihren Identifizierungsversuchen schlampig vorgegangen. Er kontaktiert die Staatsanwaltschaft, wo ihm ein gewisser Murray Einblick in die angestaubten Mitbringsel gewährt und den Toten erstmals Colorado Kid nennt.
Dave sorgt dafür, dass fast 80 Zeitungen in Colorado den Schnappschuss des Unbekannten drucken – und nun dauert es nicht lange, bis sich Arla Cogan bei ihnen meldet und vermutet, dass es sich hierbei um ihren Mann James handeln könnte, auch wenn sie keine Ahnung hat, was er in Maine wollte. Doch es ist wohl mehr als eine Vermutung, denn sie bricht am Telefon in Tränen aus.
Der Werbezeichner James Cogan war 32 Jahre alt und hatte einen zweijährigen Sohn. Anhand der Fingerabdrücke in seinem Arbeitszimmer kann er schnell einwandfrei identifiziert werden. Damit aber tun sich mehr Fragen als Antworten auf und es verliert sich der letzte Rest eines roten Fadens, der die Geschichte noch stützen könnte – trotzdem will Stephanie natürlich alles Weitere wissen.

Kapitel 15 – 17

An jenem Mittwoch, den 23. April 1980, ging James ganz normal zur Arbeit, und seine Frau Arla ist sich sicher, dass – egal, was passiert ist – er niemals einfach so alle Brücken hinter sich abgebrochen hätte. Er vergötterte seinen Sohn Michael und liebte das Haus, das sie gemeinsam bewohnten, außerdem hatte er einen guten Job.
Sie weiß nichts von einer grünen Jacke – er trug sicherlich seinen grauen Mantel und eine Krawatte, aber keines dieser Kleidungsstücke wird jemals gefunden. Der Letzte, der ihn in Colorado sah, war sein Arbeitskollege George, mit dem er sich ganz normal unterhielt und den er sogar fragte, ob er Lust hätte, mit ihm auf einen Kaffee ins Starbucks zu gehen. George verneinte, da er dringend etwas zu erledigen hatte und kann sich im Nachhinein nicht erinnern, ob James einen Mantel trug – da das Starbucks um die Ecke liegt, ist jedoch davon auszugehen, dass dem nicht so war.
Nun tut sich ein großes Problem auf, das Stephanie sofort erkennt: George hat James um 10 Uhr 15 letztmalig gesehen; um halb sechs Uhr abends war James in dem Fish-and-Chips-Laden in Maine. Berücksichtigt man die zweistündige Zeitverschiebung zwischen Colorado und Maine, bleibt nur ein Fenster von knapp über fünf Stunden: Kann er das geschafft haben?
Ja und nein: Mit den regulären Fluglinien wäre es nicht möglich gewesen, also muss er einen Flug gechartert haben. Wie er dafür gezahlt hat, kann nicht geklärt werden, denn seine Kreditkarte ist genauso wenig belastet wie sein Bankkonto. Aber es steht fest, dass er die letzte Fähre nach Moose-Lookit bekommen hat; der Fährmann kann sich vage an ihn erinnern, weil James ihm einen Kaffee ausgegeben hatte. Doch James hinterließ keine Papierspur, da er stets bar bezahlte.
Trotzdem: Damit James so schnell sein konnte, musste sowohl außerhalb seiner Arbeitsstelle in Colorado als auch am Flughafen von Bangor ein vorher organisierter Wagen auf ihn gewartet haben. Hätte James alles verschoben, wenn George ihn zum Starbucks begleitet hätte? Weshalb fragte James ihn überhaupt? Wie auch immer, nur mit Autos kann es funktioniert haben. Nie aber werden Fahrer aufgetan, die dies bestätigen, niemals wird klar, warum James es überhaupt so eilig hatte, beziehungsweise, was er überhaupt hier wollte.
Sie diskutieren darüber, was einen Mann wohl dazu bringen kann, einfach so von zu Hause zu fliehen: eine andere Frau, Geldsorgen, der Wunsch, ein neues Leben zu beginnen, Wahnsinn – mehr fällt ihnen nicht ein. Fest steht, dass Arla Cogan nach dem Verschwinden ihres Mannes in eine finanzielle Krise gerät und mit ihrem Sohn in ein kleines Apartment umziehen muss.
Das Gespräch mit Arla ist frustrierend: Sie versteht nicht, was vorgefallen ist, kann nicht sagen, wieso James eine russische Münze dabei hatte und muss auch im Trüben fischen, was die Zigaretten betrifft, war ihr Mann doch Nichtraucher. Und dann ist da die Sache mit dem Geldbeutel: Wenn er gestohlen wurde, weshalb hatte er dann noch Geld in seiner Hosentasche? Für Arla sind diese Fragen jedoch anfangs nebensächlich, noch ist nur eines wichtig: die offizielle Feststellung des Todes ihres Mannes, nur so nämlich kommt die Versicherung für sein Ableben auf.
Nun wollen Vince und Dave zu Stephanies Entsetzen auf einmal mit dem Erzählen aufhören. Sie selbst schließlich hängen auch seit 25 Jahren in der Schwebe, wissen kein Ende, keine Lösung. Doch Stephanie lässt nicht locker und will wenigstens von ein paar Theorien wissen, die den beiden im Lauf der Jahrzehnte eingefallen sind, angefangen mit der Frage, ob sie glauben, dass James Cogan ermordet wurde.

Kapitel 18

Sie selbst kommt mit einer Theorie an, die auch den beiden Alten bereits eingefallen ist: Hat Cogan die Zigaretten gekauft, eben um für seine Identifizierung zu sorgen? Er konnte ja nicht ahnen, dass sein Fall an zwei Pappnasen gehen würde, die ihr Handwerk nicht verstehen. Stephanie trifft ins Schwarze, das nämlich glauben Vince und Dave auch. Cogan wusste, dass er sich in eine verzweifelte Situation begeben würde und hoffte, dass eine bestimmte Person die Zigaretten übersehen würde, sodass sie bis zum Eintreffen der Polizei unentdeckt blieben. Aber wer? Sein Mörder? Niemand weiß es. Und wusste er, dass er sterben würde, wenn er doch an einem Stück Fleisch erstickte?
Auch der Rubel bleibt von Interesse. 1980 war ein Jahr des Kalten Krieges. War die Münze ein Erkennungsmerkmal? Traf Cogan sich mit einem russischen Spion? Oder hat jemand ihm die Münze gegeben? Eine weitere Sackgasse.
Bleibt der Fleischbrocken, an dem Cogan starb: Untersuchungen ergeben, dass es nicht erst nach seinem Tod in seine Kehle gesteckt wurde, etwa, um die wahre Todesursache zu verschleiern – da würde man deutliche Spuren finden. Ebenfalls ergibt die Suche nach einem Gift rein gar nichts. Ende.
Tatsächlich wissen Dave und Vince nichts mehr zum Fall Colorado Kid beizutragen. Als Stephanie dies schließlich akzeptiert, ist Vince stolz auf sie und bietet ihr nach ihrem Praktikum einen festen Job an. Zwar will sie sich an die Bedenkzeit halten, die Vince ihr einräumt, doch ist sie sich schon so gut wie sicher, dass sie annehmen wird.
Vince, der nur noch ein halbes Jahr zu leben hat, fragt Stephanie, ob sie jetzt versteht, warum sie dem Journalisten aus Boston nichts von James Cogan erzählten. Natürlich: Es ist ihre Geschichte (nun schließt sie sich mit ein), der Journalist hätte die Story verzerrt dargestellt und etwas ausgelassen oder etwas Anderes überbetont, um mögliche Antworten fast schon zu provozieren. Das hätte das Colorado Kid zu einem unbedeutenden Artikel in einer eher nebenbei gelesenen Reihe namens "Ungeklärte Geheimnisse Neuenglands" degradiert und das hat er nicht verdient. Stephanie ist nun bereit, dies hinzunehmen. Es bleibt ihr ja auch nichts Anderes übrig.


V E Artikel zu Colorado Kid
NovelleInhaltsangabeTV-SerieRezension • Coverpage
Charaktere: Dave BowieJames CoganPaul DevaneStephanie McCannVince Teague
Sonstiges: "Ungeklärte Rätsel Neuenglands" • Jeffrey DeMunn (Leser des Hörbuchs)BostonNeuengland1980