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Tot: Rezension

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Wörterschmied (4 / 5)

Ähnlich wie die beiden Vorgänger (Schwarz und Drei) beginnt Band III: Tot ohne große Ankündigungen, sondern direkt in der Handlung: Susannah wird von Roland unterrichtet, während Eddie von einem riesigen Bären angegriffen wird. Es erfolgt eine kurze Schießerei und dann kehrt das erste Mal Ruhe in den Roman ein.

Anders als bei den beiden Vorgängern bleibt der Anfang jedoch nicht durch besondere literarische Gestaltungsmittel lange im Gedächtnis des Lesers. Und dieser denkt: „Hoffentlich führt King die Saga nicht vollends auf die schiefe Bahn, sprich: die Phantasy-Schiene, das ging doch schon mal in die Hose!“ wird aber dann zum Glück doch nicht in seinen Ängsten bestätigt.

Tot ist ein solider Horrorroman, der mit Schallgeschwindigkeit über die Science-Fiction- Ein-Schienen-Bahn-Strecke gleitet und nur unwesentlich auf die mittelalterliche Phantasiemanie abrutscht. SF ist ein Genre, das King leider nur selten aufgreift, dann aber mit vollem Trumpfblatt spielt (siehe auch Dünenwelt).

Zwar brauchen viele Szenen – genau wie der Roman Love oder die ersten Teile der Harry Potter-Saga - einige Zeit, sich recht zu entwickeln, aber die Verfolgungsjagd durch die Ruinen und Katakomben von Lud und Jakes Rettungsaktion aus der Villa sind an Spannung kaum zu überbieten. Und letztendlich ist es die Einführung des Charakters Blaine gegen Ende des Romans alle Male wert, das dicke Buch durchzukämpfen. Mit Blaine und Lud erschafft King ein sehr aussagekräftiges Bild von Rolands Welt und erst hier versteht man, was es heißt, in einer Welt zu leben, die sich weiterbewegt hat.

Croaton (4 / 5)

Was mich an der Saga vom Dunklen Turm immer schon wunderte, ist die Aufteilung. Warum ist Susannah so kurz, dann Der Turm so monsterlang, wenn doch dessen Anfang inhaltlich noch so gut in Band VI gepasst hätte? So geht es mir auch mit dem gesamten Roman tot, der für mich aus zwei separaten Büchern besteht, die auch innerhalb des Werks folgerichtig Buch I und Buch II genannt werden!

Diese beiden Teile innerhalb von Teil III (ganz schön kompliziert!) sind für mich denn auch grundverschieden. Buch I würde ich mit 5 Punkten bewerten. Als großer Fan von Zeitreise-Geschichten fasziniert mich das Paradoxon, in dem Jake und Roland sich verstrickt sehen; als Lehrer amüsiert mich Jakes Abschlussaufsatz und dessen Bewertung; als Liebhaber spannender Literatur packt mich die Szene, in der Jake gezogen wird, immer wieder aufs Neue: Sein Kampf gegen den Dämon der Villa ist der Höhepunkt des Romans.

Dann kommt Buch II, separat für mich nur 3 Punkte wert. Zwar kommt endlich Oy dazu (Oy!), leider folgt dann aber ein recht langer Hänger in River Crossing. Richtig spannend wird es erst wieder, als Jake vor den Ticktackmann gezerrt wird und Eddie und Susannah endlich Blaine finden ... dann aber endet das Buch fies offen – für jeden, der tatsächlich all die Jahre auf Glas warten musste, eine echte Qual!

Bleeding (4 / 5)

In den ersten beiden Bänden geht es darum, ein Ziel zu erreichen - nicht unbedingt den Turm -, doch in tot fand ich kein Ziel. Die Ausbildung Eddies und Susannahs zu Revolvermännern war etwas langweilig, doch das Paradoxon, das Jakes Tod verursacht und somit Rolands Realität stört, ist sehr überzeugend. Jakes Part wird großartig erzählt. Nur Eddie erweist sich in tot als Nervensäge. Blaine dagegen ist wundervoll gestört in Szene gesetzt. Das Ende des Buches gefällt mir sehr. Es regt zum Weiterlesen an. 4 Punkte gebe ich aus dem einfachen Grund, da mir der Anfang des Buches sehr langatmig vorkam.